Warum wir uns glutenfrei ernähren – unsere persönliche Geschichte.

Wenn man plötzlich auf viele liebgewonnene Lebensmittel verzichten muss, ist das erst einmal eine große Umstellung. Genau so ging es uns, als wir beschlossen haben, unsere Ernährung auf glutenfrei umzustellen – nicht, weil es gerade im Trend liegt, sondern weil unsere Gesundheit uns dazu geführt hat.

Alles begann mit den anhaltenden Verdauungsproblemen meiner jüngsten Tochter.  Anfangs dachten wir an harmlose Ursachen – vielleicht zu viel durcheinander gegessen oder einfach eine sensible Verdauung. Doch die Beschwerden kamen immer häufiger, wurden intensiver und schränkten irgendwann ihren Alltag spürbar ein. Nach zahlreichen Arztbesuchen, Tests und viel eigener Recherche kamen wir schließlich auf die mögliche Verbindung zu Gluten.

Was ist eigentlich Gluten?

Gluten ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Eiweißen, die vor allem in Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel vorkommen. Es sorgt dafür, dass Teige elastisch werden und beim Backen gut aufgehen – daher wird es auch als „Klebereiweiß“ bezeichnet. Für viele Menschen ist Gluten gut verträglich, doch es gibt auch Personen, bei denen der Verzehr gesundheitliche Probleme auslösen kann.

Gluten kann im Darm – vor allem bei empfindlichen Personen – verschiedene negative Reaktionen auslösen. Bei Menschen mit Zöliakie etwa führt der Kontakt mit Gluten zu einer Autoimmunreaktion: Das Immunsystem greift die Darmschleimhaut an, was zu einer Entzündung und Schädigung der Dünndarmschleimhaut führt.

Auch bei Menschen mit einer Glutensensitivität, die keine Zöliakie haben, kann Gluten Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung, Kopfschmerzen und Erschöpfung verursachen. In diesen Fällen ist der Darm zwar nicht geschädigt wie bei Zöliakie, aber er reagiert trotzdem empfindlich auf das Klebereiweiß. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Gluten bei manchen Menschen die sogenannte Darmbarriere durchlässiger machen kann („Leaky Gut“), was das Immunsystem zusätzlich reizen könnte.

Kurz gesagt: Gluten kann – je nach individueller Veranlagung – den Darm reizen, die Verdauung belasten und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen.

Die Umstellung auf glutenfrei war für uns eine echte Herausforderung. Plötzlich mussten wir ganz genau hinschauen: Was steckt eigentlich in unserem Essen? Welche Produkte enthalten verstecktes Gluten? Anfangs war das ziemlich überfordernd, vor allem im Familienalltag mit Kindern. Viele vertraute Lebensmittel fielen weg, und wir mussten neue Wege finden, unsere Mahlzeiten zu gestalten. Doch je mehr wir uns damit auseinandersetzten, desto sicherer fühlten wir uns. Wir entdeckten neue Zutaten, lernten viel über Ernährung – und vor allem: Wir sahen, wie gut es unserer Tochter tat. Das hat uns bestärkt, weiterzumachen.

Natürlich ist nicht jede glutenfreie Ernährung automatisch gesund – auch hier gibt es viele stark verarbeitete Produkte. Deshalb lege ich viel Wert auf frische, natürliche Zutaten. Ich koche täglich frisch, probiere neue Mehle aus und entwickle Rezepte, die nicht nur glutenfrei, sondern auch lecker und familientauglich sind.

Dieser Weg hat mir gezeigt, wie stark unsere Ernährung unser Wohlbefinden beeinflussen kann – und wie wichtig es ist, auf die Signale unseres Körpers zu hören.

Vielleicht stehst auch du gerade vor der Frage, ob eine glutenfreie Ernährung dir helfen könnte? Dann möchte ich dir sagen: Manchmal braucht es Mut, alte Gewohnheiten loszulassen – aber hab keine Angst vor Veränderung, denn sie kann der Anfang von etwas richtig Gutem sein.

Deine Carina von